So bereitest du dich auf deine Kleingruppe vor 

Mit diesen Schritten zum erfolgreichen Kleingruppen-Start

Eine Kleingruppe zu leiten kann toll und erfüllend sein. Im Alltag wird Leiterschaft aber schnell auch mal stressig oder chaotisch. Wie du dem vorbeugen und was du für den bestmöglichen Start deiner Kleingruppe tun kannst, erfährst du in diesem Artikel. 

Damit sich die Teilnehmenden (und du!) darauf einstellen können, was sie in deinem Hauskreis erwartet, solltest du dir vor dem Start einige Monate Zeit nehmen, um dir Gedanken zu machen: Warum will ich überhaupt eine Kleingruppe anbieten? Welche Art von Kleingruppe kann ich mir vorstellen? Was ist mir als Leiter wichtig? Wenn diese Fragen für dich geklärt sind, heißt es geistlich, organisatorisch und praktisch in die Vorbereitung einzusteigen. 

Am wichtigsten: Bereite dich geistlich vor 

Dieser Schritt ist der wichtigste und sollte im Idealfall ganz am Anfang stehen. Frage Gott, was für eine Kleingruppe du anbieten sollst. Bitte ihn, dir dein Herz zu zeigen – also deine Motivation, Wünsche und Erwartungen. Bewege diese Fragen ruhig ein paar Wochen lang im Gebet und lass dich von Gott auf eine innere Reise mitnehmen: zu den Werten und Zielen guter Leiterschaft und zu deinen und Gottes Träumen für die Teilnehmenden. Nimm dir vor jeder Leitungsaufgabe wieder neu diese Zeit.  

Denn es passiert so schnell, dass du auch als Leiter oder Leiterin im Alltag nur noch „funktionierst“. Oder vielleicht bietest du eine Kleingruppe nur an, weil du es in den vergangenen Jahren immer getan hast, aber vielleicht bräuchtest du gerade jetzt eher eine Pause? Oder du hast eine tolle, neue Idee, die aber noch nicht ausgereift ist, für die der richtige Zeitpunkt noch nicht da ist oder die nicht hundertprozentig in die richtige Richtung führt? Wir möchten dich herausfordern, Gott ganz neu in deine Pläne hineinsprechen zu lassen: gerade dann, wenn du als Leiter neu anfängst – oder auch, wenn du schon besonders lange dabei bist und ein erprobtes Konzept hast. 

Vielleicht stellt Gott deine Idee auf den Kopf? Vielleicht hat er auch „nur“ ein paar kleine, aber wertvolle Anregungen für dich. Ein Konzept, das Gott dir aufs Herz legt, kann nur besser sein als alles, was wir uns selbst ausdenken könnten. Das gilt auch für dein Thema: Lass dich vom Heiligen Geist leiten, welches Thema, biblische Buch oder Kleingruppenmaterial er gebrauchen will. Nur er weiß jetzt schon, was für deine Gruppe zu dieser Zeit dran sein wird. 

Beschäftige dich mit Thema und Material 

Wenn du dein Thema und dein Konzept gefunden hast, solltest du dich damit vertraut machen. Lies dir Material dazu durch, studiere das Buch der Bibel (falls du eins zum Thema machst oder verwendest), nimm dir eine Studienbibel zur Hand. Ein Tipp dazu: Binde das Thema deiner Kleingruppe bereits ein paar Wochen vorher in deine Stille Zeit ein und gib Gott Raum, durch die Bibelverse oder das Material zu dir zu sprechen.  

Wenn du eine Co-Leitung hast, tauscht euch regelmäßig über all diese Schritte aus und geht sie, wenn möglich, zusammen. Wichtig ist dabei auch, dass ihr eure Erwartungen miteinander abgleicht. Das kann Missverständnissen und Frust vorbeugen. 

Bereite dich organisatorisch vor  

Mach dir Gedanken darüber, an welchem Tag in der Woche deine Kleingruppe oder dein Hauskreis stattfinden soll, in welchem Turnus (z.B. wöchentlich, 14-tägig) und wo. Wenn du beispielsweise einen Sportplatz oder einen Raum in der Gemeinde brauchst, kümmere dich rechtzeitig darum und stelle sicher, dass dir diese Orte im gewählten Zeitraum zur Verfügung gestellt werden. Falls Kreativmaterial oder Bücher gekauft werden müssen, organisiere auch dies frühzeitig – zum Beispiel, indem du Bastelmaterial vorab besorgst oder nachschaust, ob die Bücher im Buchhandel lieferbar sind. 

Plane die einzelnen Abende, indem du die Impulse, Vorträge und Einheiten aufteilst. Falls deine Gemeinde feste Kleingruppensemester hat, solltest du dein Thema so aufteilen, dass es für alle Abende reicht. Achte dabei darauf, dass du am ersten und letzten Abend mehr Zeit für Kennenlernen und Rückblick reservierst. Falls deine Kleingruppe kein geplantes Enddatum hat, solltest du dir rechtzeitig Gedanken darüber machen, wie es nach Abschluss des Themas weitergeht – und wann du mit deinem Thema durch sein wirst. Ein Tipp: Plane Feiertage, Ferien und Puffertage für den Krankheitsfall mit ein. Ein biblisches Buch mit 12 Kapiteln kann zu viel für 12 Abende sein. Plane in diesem Fall besser mit neun bis zehn Einheiten und vielleicht einem Abend, der nur für Gebet oder eine gemeinsame Aktion reserviert ist. 

Für Leitende und ihre Co-Leitung gilt: Verständigt euch darüber, wer welchen Abend leitet, wer wann den Input oder Impulsvortrag vorbereitet oder ob ihr auch Themen durch die Teilnehmenden vorbereiten und vortragen lassen wollt, bei wem die Kleingruppe wann stattfindet, wer wann fürs Essen sorgt … Habt dabei euren Alltag im Blick und versucht euch möglichst gut abzuwechseln. Wenn einer von euch beruflich oder familiär besonders eingespannt oder noch neu in der Kleingruppenleitung ist, kann man sich einigen, dass diese Person beispielsweise nur jeden dritten Abend einlädt und vorbereitet. Oder aber ihr teilt euch die Arbeit pro Abend: Wenn der Hauskreis bei Person A stattfindet, bereitet Person B den Input vor und umgekehrt. So kann der Aufwand etwas reduziert werden. 

Es geht los! 

Nun geht es darum, die Kleingruppe tatsächlich zu starten! Falls deine Gemeinde die Ankündigung (etwa über die Homepage, einen Flyer oder das Schwarze Brett) und die Anmeldung übernimmt, denk rechtzeitig daran, die Kleingruppe in einem kurzen Text zu beschreiben und suche oder mache ein passendes Foto (mit deiner Co-Leitung). Einigt euch in der Leitung, wie groß oder klein eure Gruppe sein soll, ob sie auf eine bestimmte Personengruppe festgelegt ist (z.B. Ehepaare, Männer/Frauen, Jugendliche, Senioren) oder nicht und wie ihr mit Teilnahme-Anfragen umgeht, die erst nach dem Start im laufenden Semester kommen.  

Auch wenn es ein Anmeldeformular für die Kleingruppenarbeit gibt, kommst du nicht umhin, selbst Menschen für deine Kleingruppe anzusprechen und ein bisschen die Werbetrommel zu rühren. Denn unserer Erfahrung nach zeigt sich immer wieder: Kleingruppen basieren auf persönlichem Kontakt – gerade in der Anmelde- und Startphase.  

Etwa eine Woche vor Beginn des Hauskreises solltest du deine Teilnehmer in eine in eine Messenger-Gruppe einladen, auf die ihr euch vorher verständigt, einladen und ihnen die wichtigsten Infos zum Start mitgeben: deine Adresse, die Uhrzeit, den ersten Termin wiederholen und dann vielleicht kurz vorher noch eine nette Erinnerung schicken, dass du dich morgen auf die erste Kleingruppe freust. 

Nun steht der erste Abend an – und der sollte möglichst viel Raum fürs Kennenlernen, aber auch für organisatorische Fragen haben. Wenn ihr euch noch nicht alle kennt, nutze einen unserer „Tipps“, um zu Beginn das Eis zu brechen und für eine gute, offene Atmosphäre zu sorgen. Achte darauf, dass du nicht gestresst von der Arbeit kommst, sondern plane ein bisschen mehr Vorbereitungszeit für den ersten Abend ein. Schließlich soll die Stimmung nicht von Stress oder Chaos geprägt sein. Es ist besonders wertschätzend, wenn du am ersten Abend etwas Besonderes vorbereitest, zum Beispiel ein Abendessen, besondere Snacks, ein leckeres Willkommensgetränk oder ein Kärtchen mit einem Bibelvers für jeden. So schaffst du eine gastfreundliche Willkommensatmosphäre, in der sich deine Teilnehmer hoffentlich direkt wohlfühlen.