Warum Kleingruppe? Weil das Investment sich lohnt!

Eine Kleingruppe ist wie Gemeinde im Kleinen: Sie kann das Beste aus Familie, Freundschaft und Gottesdienst vereinen. Vor allem aber ist sie essenziell für ein reifes Glaubensleben (warum, erkläre ich gleich). Deshalb solltest du dich in eine Kleingruppe investieren – entweder, indem du Teil davon wirst, oder indem du selbst eine Gruppe leitest.

In der Kleingruppe leben wir Beziehung

„Gott, der HERR, sagte: ,Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm jemanden zur Seite stellen, der zu ihm passt!’“ (1 Mose 2,18). Wir sind für Beziehung mit anderen Menschen geschaffen. Auch wenn es manchmal herausfordernd sein kann, brauchen wir einander. Wie wichtig Gemeinschaft ist, zeigt sich auch daran, dass Jesus in erster Linie in und durch Gemeinschaft gewirkt hat. Er hat sich mit zwölf Jüngern umgeben, die als Gruppe mit ihm unterwegs waren, ihn beobachtet, ihm zugehört und von ihm gelernt haben. Er ist immer wieder bei Menschen eingekehrt, hat sein erstes Wunder auf einer Hochzeit vollbracht und überall dort, wo er hinkam, Gemeinschaft gefeiert.

Natürlich hat auch Jesus sich zum Gebet zurückgezogen und gezeigt, dass Zeit allein mit Gott wichtig ist. Aber er hat auch vorgelebt, dass unser Glaube eben nicht nur eine Sache ist, die wir „im stillen Kämmerlein“ mit uns selbst ausmachen sollten. Wir brauchen Beziehungen zu anderen Christen, um im Glauben zu wachsen, zu lernen und zu dienen. Und das ist mehr als der Gottesdienstbesuch am Sonntag und die Stille Zeit allein am Morgen. Mit dem Abendmahl hat er uns sogar das perfekte Ritual dafür mitgegeben, denn das können wir nur in Gemeinschaft wirklich feiern: Das Brot zu brechen heißt schließlich zu teilen.

Wir sehnen uns nach Beziehung und doch fällt es immer mehr Menschen zunehmend schwer, Freunde zu finden. Es ist heute einfacher denn je, in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und zu vernetzen. Und gleichzeitig fühlt sich die junge Generation heute besonders einsam (wie eine Studie der Bertelsmann-Stiftung 2024 ermittelt hat). Eine Kleingruppe ist der ideale Rahmen, um andere Christen kennenzulernen und mit ihnen in echte, tiefe und lebensspendende Beziehungen zu treten. Tausche bewusst mal wieder Likes, Fans und Algorithmus gegen echtes Interesse, füreinander beten und tiefe Gespräche ein. Wie viele Freundschaften fürs Leben sind schon in Kleingruppen entstanden! Gerade wenn du nicht gern im Rampenlicht stehst oder es dir schwerfällt, auf andere Menschen zuzugehen, ist ein Hauskreis der ideale Raum, wo du gesehen wirst, zu Wort kommst und deine Fragen stellen kannst. Und wer weiß: Vielleicht findest du dort auch Freundschaften, die ein Leben lang halten …

Hast du all das schon selbst so erlebt? Dann ruf doch eine Kleingruppe ins Leben und öffne genau so einen Raum für andere.

Eine Kleingruppe hilft uns, geistlich zu wachsen

„Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus!“ (2 Petr 3,18). In Kleingruppen lernen wir gemeinsam, was es bedeutet, Jesus im Alltag nachzufolgen. Wenn der Gottesdienst das Bergsteiger-Seminar ist, dann ist die Kleingruppe die Expedition: Hier zeigt sich, ob wir verstanden haben, was Nachfolge in der Praxis wirklich bedeutet. Im Hauskreis gehen wir gemeinsam Schritte, um Jesus ähnlicher zu werden und die biblischen Wahrheiten in unserem Leben immer mehr umzusetzen. Anders als im Gottesdienst (oder beim Lesen geistlicher Bücher), kannst du in einem Hauskreis deine Erfahrungen mitteilen und aus denen der anderen lernen, über dich reflektieren und dazu in einen tiefen, ehrlichen Austausch mit Gleichgesinnten kommen. Gleichzeitig bietet die Kleingruppe einen geschützten Rahmen, um christliche Freundschaft, ausdauernde Fürbitte, aber auch Geduld, Zuhören und die Kunst der Konfliktlösung zu erproben. Denn wo Menschen zusammenkommen, gibt es natürlich auch immer mal Konflikte. „In der Gnade wachsen” dürfen wir also auch gegenüber unseren Mitmenschen im Hauskreis.

In der Kleingruppe übernehmen wir Verantwortung

Sich in einen Hauskreis zu investieren bedeutet auch, die Verantwortung für das eigene geistliche Wachstum zu übernehmen und sich als mündiger Christ den Input aus Bibel, Gesprächen und Diskussion eigenständig zu holen, den man für ein reifes Glaubensleben braucht. Wer diesen Job allein auf den Sonntagsgottesdienst abwälzt – der gewissermaßen „Frontalunterricht” ist –, verkennt, dass jedem von uns der Heilige Geist gegeben ist. Er lebt in uns und schließt uns die Bibel, das Wort Gottes, auf. Das gilt nicht nur für Pastoren! Es liegt in unserer Verantwortung, im Wort Gottes nach Antworten zu suchen, nach der Leitung seines Geistes zu fragen und Schritte im Glauben zu gehen. Dies gemeinsam als Hauskreis-Gruppe zu tun, hat eine ganz besondere Kraft. Wenn man gemeinsam den Fragen des Glaubens nachgeht, sich gegenseitig in schwierigen Phasen unterstützt, auch über die Kleingruppen-Abende hinaus füreinander im Gebet einsteht und sich gegenseitig motiviert, am Ball zu bleiben, wird man auch gemeinsam Erfolge und Durchbrüche feiern.

Als Kleingruppen-Leitung, Mentor, Mentorin oder Coach übernimmst du Verantwortung, indem du einen Raum für all das schaffst und Menschen in ihrer Eigenverantwortlichkeit stärkst. Außerdem sind wir als Christen aufgefordert, von unserem Glauben, unseren Erlebnissen mit Gott und natürlich in erster Linie von Jesus selbst zu erzählen und anderen so die gute Botschaft weiterzusagen. In einem Hauskreis können wir all das ausprobieren und uns gegenseitig darin ermutigen, Menschen Jesus näherzubringen. Auch das ist Teil unserer Verantwortung als Christen und Teil dessen, wozu Jesus uns ruft (vgl. Mt 28,19-20).