Leiterschaft heißt Einfluss nehmen #1: Dein Auftrag

Leiterschaft heißt Einfluss nehmen 

Ich wurde beeinflusst und bin gesetzt für Gott und Sein Reich ein Einflussnehmer zu sein.“ 

Zu leiten bedeutet, Einfluss auf andere Menschen zu nehmen. Darum geht es in dieser vierteiligen Themenreihe. Am Ende jedes Impulses gibt es Fragen zur Reflexion für dich als (Co-)Leiter, die dir helfen sollen, in deinen Erfahrungen als Leitender auf das nächste Level zu kommen. 

 

1. Dein Auftrag

Leiterschaft ist Einfluss – dieser Gedanke von John Maxwell hat mich bei meinem dualen Theologiestudium sehr stark geprägt. Denn es hat mir geholfen zu verstehen, dass es bei Leiterschaft nicht in erster Linie darum geht, ob jemand extrovertiert oder introvertiert ist oder charismatisch und fesselnd reden kann oder nicht. Um Einfluss zu nehmen, brauchst du auch keine bestimmte Reichweite – du musst zum Beispiel nicht erst Influencer in den Sozialen Medien mit mindestens 50.000 Followern werden oder Politiker sein. Nein, Einflussnahme hat mit Verantwortung zu tun und die fängt nicht erst bei einem öffentlichkeitswirksamen Auftreten an. Wir lesen im Schöpfungsbericht:  

„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ (1. Mose 1,27-28 LU) 

Da steht: Seid fruchtbar und mehret euch”. Wir wurden geschaffen, fruchtbar zu sein und uns zu mehren. Was hier auf ein biologisches Prinzip hinweist, enthält aber noch viel mehr als einfach nur schwanger zu werden. Elternschaft beinhaltet Verantwortung und meint, das Leben mindestens eines weiteren Menschen maßgeblich zu beeinflussen. Und wenn du und ich auf unser Leben schauen, erkennen wir, dass wir uns nicht aus Zufall so entwickelt haben, wie wir sind. Verschiedene Einflüsse, Entscheidungen und vor allem unsere Eltern haben uns zu der Person geformt, die wir heute sind. Fruchtbar zu sein und sich zu mehren beinhaltet den Auftrag, Verantwortung zu übernehmen. Und das auch über die biologische Elternschaft hinaus (aber dazu mehr in einem anderen Beitrag). 

Einflussnehmer zu sein liegt also in deiner und meiner DNA.  

Zu leiten und Verantwortung zu übernehmen – das geht Hand in Hand. Im Neuen Testament lesen wir folgende Anweisung an die Ältesten (also an das Leitungsteam) im Blick auf ihre Verantwortung:

„Sorgt für die Gemeinde Gottes, die euch anvertraut ist, wie ein Hirte für seine Herde. Seht in der Verantwortung, die ihr für sie habt, nicht eine lästige Pflicht, sondern nehmt sie bereitwillig wahr als einen Auftrag, den Gott euch gegeben hat. Seid nicht darauf aus, euch zu bereichern, sondern übt euren Dienst mit selbstloser Hingabe aus.“ (1. Petrus 5,2 NGÜ) 

Das Leitungsteam, das Petrus hier anschreibt, bekommt den Auftrag, wie Hirten für die Herde zu sorgen und diese Verantwortung nicht als störende Aufgabe, sondern als ein Mandat Gottes anzusehen. „Seid fruchtbar und mehret euch!“ ist ein göttlicher Auftrag, Verantwortung zu übernehmen. 

Du wurdest mit dem Auftrag geschaffen, Verantwortung zu übernehmen. 

Auch wenn nicht jeder die Gabe der Leitung hat (vgl. Röm 12), sind wir doch alle beauftragt, Verantwortung für die Menschen zu übernehmen, die Gott uns anvertraut hat, und sie positiv zu beeinflussen. Mit der Aufforderung, fruchtbar zu sein und Verantwortung zu übernehmen, liegt diese DNA in jedem von uns. Du übst Einfluss auf viele Personen aus: auf deinen Ehepartner, deine Kinder, die (Schwieger-/Groß-)Eltern, aber auch auf Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen. 

#Praktisch: 

  • Was bedeutet für dich der Satz „Leiterschaft ist Einfluss“?  
  • Wo und wie erlebst du den Auftrag, Verantwortung zu übernehmen, aktuell in deinem Leben und in deinem Dienst? 

Besprich die Antworten mit deinem (Co-)Leiter und/oder Mentor und überlege dir, was diese Erkenntnisse für deine Leiterschaft bedeuten.